Wenn ich einen Menschen erziehen soll, dann blicke ich ihn an, suche ihn zu verstehen, frage nach seinem Wesen,

(Romano Guardini)

 

In der Existenziellen Pädagogik wird der Mensch nicht als ein Ergebnis entwicklungspsychologischer, innerpsychischer Prozesse oder umweltlicher Einflüsse angesehen, sondern als ein Wesen, das sich auf sich selbst Einfluss nehmen kann. Das Kind wird in seiner existenziellen Befindlichkeit, in seinem Erleben angefragt und zu einer Stellungnahme herausgefordert: Wie siehst du das? Wie geht es dir (jetzt) damit? Was sagt dir das? Ist das gut so für dich? Ich sehe (verstehe) das so. Wie ist das für dich? Woran siehst du das? Woher weißt du das? Was bringt dich auf diese Idee? Was löst in dir diese Erfahrung aus? Was sagt dir das? Habe ich dies richtig verstanden mit dem ...? Wenn ich das so höre, kommt mir der Gedanke, ...

Warum hast du es (nicht) gemacht? Was hat dich gehindert? Was hättest du gebraucht? Was hätte dir geholfen?

Wir sehen das Kind als jemand, der von seiner Um- und Mitwelt, von einer Situation im Leben, angefragt und aufgefordert ist, eine passende Antwort zu finden und zu geben. Durch diesen (angeleiteten) existenziellen Dialog öffnen wir ihm seinen Bezug zur Welt, zu Anderen und zu sich selbst.