Modulreihe zur Existenziellen Pädagogik – Basiskurs

(6 Module in 3 Semestern: Oktober 2021 – November 2022)

Existenzielle Pädagogik – Was ist das? Dabei geht es darum, wie wir Schule zu einem erfüllenden und inspirierenden Lebensraum gestalten können. Das geht nicht – in Zeiten wie diesen? Wäre es nach den herausfordernden Wochen nicht an der Zeit, etwas für sich selbst zu tun? Etwas, das auch dem eigenen Unterricht zugutekommt? Wann wenn nicht jetzt?

In diesem Modulreihe beschäftigen wir uns mit zentralen Lebensfragen aus der Sicht der Existenzanalyse und Logotherapie (Viktor Frankl und Alfried Längle) und damit, was das alles für Schule und Unterricht bedeutet. Und das sind wesentliche Themen: Menschen und ihre Beziehungen, Annehmen und Loslassen, Selbstwert, Sinn und Ziel, Lernen statt Lehren, Person und Gruppe, Selbstgestaltung und Potenzialität, Personalisierung im Unterricht, Eigenverantwortung und Wahlmöglichkeiten, Fehlerkultur, Leistung und Wert, pädagogische Antworthaltung, Freiheit und Grenzen, Erziehungsmittel, Werteerziehung, ausweichendes Verhalten, ... Wie können wir unser Leben mit innerer Zustimmung leben?

Die Existenzielle Pädagogik stärkt Kinder und Jugendliche in ihrem Vertrauen zu sich selbst und unterstützt damit ihre Persönlichkeitsentwicklung. Sie hilft Kindern und Jugendlichen, sich und ihr Leben selbst in die Hand zu nehmen und ihr Leben mit innerer Zustimmung zu führen, also ein für sie als sinnvoll erlebtes Leben zu gestalten. Sie beruht auf dem Gedankengut von Viktor Frankl und dessen Weiterentwicklung durch Alfried Längle.

Viel Wert wird auf die Stärkung der personalen Fähigkeiten gelegt, wie annehmen und aushalten, sich zuwenden und in Beziehung sein können, mit den eigenen Gefühlen umgehen, trauern und sich abgrenzen, sich selbst annehmen können und schließlich in Übereinstimmung mit sich selbst und der Welt leben zu können. Auch die Entwicklung der existenziellen Fähigkeiten steht im Mittelpunkt: In sich hinein spüren, mit sich selbst im Einklang sein, Verantwortung für sich selbst übernehmen, dem Anderen begegnen und in einem dialogischen Austausch mit der Welt sein zu können.

Im Wesentlichen geht es vor allem darum: Mit seinem eigenen inneren Wesen dem inneren Wesen des Kindes des Kindes zu begegnen, seinen innersten Kern zu berühren und es in einem tiefen Sinne zu verstehen. Aus dieser Beziehung und Begegnung, aus diesem Verstehen heraus können Kinder begleitet und geführt werden.

Je mehr Erziehende bei sich selbst sind und bei dem, was ihnen wichtig und richtig erscheint, desto besser können sie andere darin begleiten. Sich mit Erziehung auseinanderzusetzen bedeutet, sich mit sich selbst auseinander zu setzen.

Solche Erziehende geben Halt, Schutz und Raum und begründen damit ein Grundvertrauen des Kindes in die Welt.

Und in dieser Beziehung wächst zudem das Gefühl, dass das Leben wertvoll ist. Weil es so vieles Schöne darin gibt, ist es wert, gelebt zu werden und von mir gestaltet zu werden. Es gibt so viele Dinge im Leben, die mich berühren, ansprechen und anziehen. In der Existenziellen Pädagogik werden diese Dinge, die in uns Resonanz auslösen als personale Werte bezeichnet. Sie machen unser Leben reich.

Wenn Kinder darüber hinaus in ihrer Person geachtet werden, wenn Erziehende ihrer Person gerecht werden und die Kinder in ihrer Person als Wert schätzen (nicht in ihren vielleicht herausfordernden Verhaltensweisen), entsteht Selbstwert. In der Achtsamkeit dem Kind gegenüber finden wir die Person. Wenn wir allerdings Kinder (immer) anders haben wollen, als sie sind, erreichen wir sie nicht (mehr). Der Selbstwert wird dadurch vertieft, dass Kinder ihre personalen Werte umsetzen. Die Freude daran, der sich zeigende Erfolg stärkt ihre Selbstachtung.

 

Ziele der Modulreihe:

Die Absolvent*innen ...

... kennen die spezifischen Ansatzpunkte der Existenziellen Pädagogik;

... wissen, wie sie Kinder erreichen und führen können, insbesondere in herausfordernden Situationen;

... können selbst besser und gelassener den herausfordernden Erziehungsalltag bewältigen.

Aufbau der Modulreihe:

6 Module in 3 Semestern: Oktober 2021 – November 2022

Referentin:

Mag.a Dr.in Eva Maria Waibel

Zielgruppe: Lehrpersonen aller Schulstufen und Kindergärtner*innen

Ort: jeweils ASO (Sonderpädagogisches Zentrum) Dornbirn, Schulgasse 40, 6850 Dornbirn

Seminarzeiten: Freitag, jeweils 14:30 – 20:30 Uhr, Samstag, jeweils 9:00 – 17:00 Uhr

Modul 1

Inhalte:

Einführung in die Existenzielle Pädagogik, Erste Grundmotivation, Antworthaltung, Elemente von Eigenerfahrung

Termin: Freitag, 15. Oktober 2021, 14:30 Uhr bis Samstag, 16. Oktober 2021, 17:00 Uhr

Modul 2

Inhalte: Zweite Grundmotivation, Allgemeine und Personale Werte, Elemente von Eigenerfahrung

Termin: Freitag, 21. Januar 2022, 14:30 Uhr bis Samstag, 22. Januar 2022, 17:00 Uhr

Modul 3

Inhalte: Dritte Grundmotivation, Personbild und Authentizität, Beziehung, Begegnung, Elemente von Eigenerfahrung

Termin: Freitag, 04. März 2022, 14:30 Uhr bis Samstag, 05. März 2022, 17:00 Uhr

Modul 4

Inhalte: Vierte Grundmotivation, Existenz, .... Personbild, Phänomenologisches Verstehen, Elemente von Eigenerfahrung

Termin: Freitag, 13. Mai 2022, 14:30 Uhr bis Samstag, 14. Mai 2022, 17:00 Uhr

Modul 5

Inhalte: Grenzen, Verbote, Erziehungsmittel, Werteerziehung, herausfordernde Erziehungssituationen, ... aus existenzieller Perspektive

Termin: Freitag, 23. September 2022, 14:30 Uhr bis Samstag, 24. September 2022, 17:00 Uhr

Modul 6

Inhalte: Lernen statt Lehren, Eigenverantwortung, Wahlmöglichkeiten und Fehlerfreundlichkeit, Leistung braucht einen Wert - Unterricht aus existenzieller Perspektive

Termin: Freitag, 18. November 2022 bis Samstag, 19. November 2022

Anmeldung: Pädagogische Hochschule Vorarlberg, 1. – 19. September 2021

Weitere Informationen:

Dr. Eva Maria Waibel, Institut für Existenzielle Pädagogik, Schulgasse 7, 6850 Dornbirn
https://www.eva-maria-waibel.at
https://www.existenzielle-paedagogik.at

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